Familiengeschichte

1162

 
 

Der Familienverband der Grafen und Herren von Schack ist ein eingetragener Verein, dem die Mitglieder der uradligen Familie von Schack angehören.


Ziel des Verbands ist, den Familienverband und seine Mitglieder vorzustellen, eine Zusammenfassung der Familiengeschichte zu präsentieren und weitere interessante Informationen zu vermitteln.

 

Legende

1.     Urkunde von 1162 (Übersetzung)

2./3. Wappen von Schack (li. Niedersachsen, re. Pommern)

4.     Stammbaum von 1962

Über den Familienverband

Ursprung und Verbreitung des Geschlechts  v. S c h a c k


1. Der Ursprung des Geschlechts


  1. Zum Nachweis das Uradels verlangen die Gothaischen Taschenbücher, dass ein Mitglied des Geschlechts in irgendeiner Urkunde vor 1350 so erwähnt wird, dass an seinem adeligen Stand kein Zweifel ist. Es genügte also eine einzige Urkunde vor 1350 und wir besitzen deren fast 500.


  2. Die wichtigste unter diesen ältesten Urkunden ist die vom 23. April 1282, in der die Schack's dem Domkapitel zu Bardowiz die dortige Johanniskirche schenken mit dem Patronatrecht und allen Ländereien, so wie sie ihnen von Ihren Vorfahren nach Erbrecht überkommen ist. Die Kirche, von der gegenwärtig nur der Kirchhof erhalten ist, muss hiernach von unseren Vorfahren erbaut sein und zwar vor der 1189 erfolgten Zerstörung der Stadt; mit anderen Worten: es müssen unsere Vorfahren v o r 1189 in Bardowiz gelebt haben unter Verhältnissen, die ihnen gestatteten, nicht nur eine Kirche zu bauen und auszusteuern, sondern auch sich das Patronatrecht vorzubehalten. Es kann hiernach keinem Zweifel unterliegen, dass der 1162 urkundlich in Bardowiz genannte Edelherr Schack unserer Familie angehört, doch ist dies noch durch andere Umstände beweisbar, so durch den ausgedehnten freieigenen Grundbesitz zu beiden Seiten der Niederelbe.



  1. 2.Die Lauenburgische Heimat


  1. Vom 14. Jahrhundert ab beschränkt sich das Geschlecht im Wesentlichen auf seine rechtselbischen Besitzungen, doch deuten noch mehrere Urkunden des 14. Jahrhunderts auf eine besondere Machtstellung.

  2. 1317 sind die Schack's die Verbündeten des Grafen Adolf von Schauenburg in den Kämpfen gegen den Grafen Gerhard von Holstein, die zur Schlacht bei Braunstedt (Bramstedt) rührten.


  3. Als 1356 die Stadt Hamburg Frieden schloss mit den Herzögen von Mecklenburg, den Markgrafen von Brandenburg, dem Erzbischof von Magdeburg und deren Verbündeter, wird als einziger Verbündeter der Stadt Hamburg Henneke Schack genannt. Und 1375 wird ein Waffenstillstand geschlossen zwischen der Stadt Lübeck und den Herzögen von Sachsen-Lauenburg "und sonderlich" (unde sunderliken) den Schacken.


  4. Diese Sonderstellung des Geschlechts kommt noch in den späteren Jahrhunderten zum Ausdruck in dem Umstand, dass die Schack's von ihren Stammbesitzungen keine Lehnbriefe nehmen. 1588 entschieden auf die Klage der Herzöge von Lüneburg und Lauenburg die Juristen‑Fakultäten zu Leipzig, Rostock und Helmstädt, dass die Schacken Lehnbriefe vorzuzeigen nicht schuldig seien, dass ihnen aber Lehnbriefe bewilligt werden müssten, sobald sie um dieselben nachsuchten. Dies geschah nicht, denn am 7. August 1637 berichtet der Herzogliche Kanzler, "dass die Familie der Schacken keine Lehnbriefe genommen oder annoch nehmen, wie Euer Fürstlichen Gnaden gnädiglich bekannt."


  5. Auch in anderer Beziehung nahmen die Schacks eine Sonderstellung ein im Vergleich zu den benachbarten angesehenen Adelsgeschlechtern der Grote, der Wittorf's usw., so heisst es in einem Gerichtsprotokoll vom 6. Juni 1614 "dass alle in den Marschdörfern angesessenen Untertanen, sie gehören gleich wem sie wollen, vor das Recht (Gericht) - - - erscheinen müssen und nur der S c h a c k e n  L e u t e , wenn das Teichrecht aufgehoben, aus demselben weggehen, die anderen aber alle verharren müssen - - und hätte S c h a c k e seine Leute vor 4 Jahren, darum dass sie länger im Gericht als das Teichrecht anlanget, geblieben, gepfändet. - - Der anderen Junker Leute, gleich Otto Groten und Wittorfen - - bleiben bis das Recht ausgegeben."


  6. Diese Sonderrechte und die Hartnäckigkeit, mit der das Geschlecht an Ihnen festhielt, führten naturgemäss zu beständigen Zwistigkeiten mit den Landesherren, in denen sich die Kraft des Geschlechts zerrieb. 1648 ging Basthorst, 1654 Gültzow, Hasenthal und Collow, 1696 Wendewisch und 1747 Müssen verloren.



3. Die Lehnsgrafen Schack-Schackenburg


  1. Gleichzeitig mit dem Niedergang in der alten Heimat kam ein Zweig des Geschlechts in Dänemark zu hohem Ansehen. Hans Schack (Sch) aus der Basthorster Linie trat zunächst in französische, dann in dänische Kriegsdienste, erwarb sich hohen Ruhm bei der Verteidigung Kopenhagens 1658, schlug die Schweden in der Schlacht bei Nyborg 1659 und machte sich verdient bei der Umwandlung des dänischen Wahlkönigtums in eine erbliche Monarchie. Er wurde Reichsfeldherr, Ritter des Elefantenordens, erhielt den Grafentitel und erwarb bedeutenden Grundbesitz, von dem ein Teil kurz nach seinem Tode zur Lehnsgrafschaft Schackenburg erhoben wurde; ein anderer Teil gelangte später durch Heirat in den Besitz der Grafen Brockenha(u)us-Schack. Von den Nachkommen des Feldherrn verdienen besonders hervorgehoben zu werden seine Enkel Graf Hans (Sch 2), Ritter des Elefanten‑Ordens, Bertram (Sch 11), der als Gesandter in London und Ulrich (Sch 13), der als General das Königs Stanislaus von Polen in Lunéville starb; des letzteren Tochter Gräfin Enzenberg war nahe befreundet mit der Kaiserin Maria Theresia. Hervorzuheben ist auch der 1905 leider zu früh verstorbene Graf Hans (Sch 8), der als echter wahrer Edelmann in seiner Heimat, aber auch als hervorragender Ägyptologe unter den europäischen Fachgelehrten sich eines wohlverdienten Ansehens erfreut.


  2. Leider ist die Genealogie dieses Familienzweiges noch nicht so gründlich klargelegt, wie es der Bedeutung entspräche; bekannt sind mir ‑ von den Brockenhaus-Schack abgesehen ‑ bisher 80 Mitglieder dieses Familienzweiges, zu denen gehören: der jetzige Besitzer der Grafschaft Schackenburg und des Seekamp'schen Fideikommisses Lehnsgraf Otto Dietrich (Sch 9) und seine Brüder die Grafen Christian (Sch 8a) und Erich (Sch 8b).



4. Sonstige Schack's in Dänemark und Schleswig‑Holstein


  1. Neben der lehnsgräflichen Linie haben sich zahlreiche andere Mitglieder des Geschlechts in dänischen Diensten hervorgetan, so namentlich der 1800 verstorbene Staatsminister und Ritter des Elefanten‑Ordens Joachim Otto v. Schack-Rathlou (B IV,7) und der 1811 verstorbene Oberhofmarschall Engel Carl Ernst v. Schack (W 14) a.d. Hause Wendorf. Von den 8 Schack's, welche ausser dem Feldmarschall dänische Generale wurden, war der bedeutendste der 1706 verstorbene Generalleutnant Hans Christian v. Schack (P II,10) a.d. Hause Prillwitz. ‑ An Grundbesitz haben die nichtgräflichen Linien des Geschlechts in Dänemark und Schleswig‑Holstein 23 Güter meist vorübergehend besessen; alle hierbei in Betracht kommenden Linien scheinen ausgestorben zu sein. Allerdings werden die Nachforschungen dadurch erschwert, dass es in Dänemark kein unserem Prädikat „von“ entsprechendes Adelsprädikat gibt und ferner dadurch, dass die früher Lystrup genannte Norwegische Familie von Schack vielfach nach Dänemark herübergriff. Soweit ich habe feststellen können, stammen die sämtlichen, jetzt in Dänemark in angesehener Lebensstellung befindlichen Schack's von einem 1755 geborenen Maurermeister Peter Schack, der unserer Familie nicht angehört. Auch gehören der Kaufmann Detlov v. Schack in Lübeck, dessen Sohn der Zeitungsverleger Friedrich v. Schack in Berlin, der Cigarrenhändler August v. Schack in Hamburg und dessen Adoptivsohn August Steinbach jetzt v. Schack in Mannheim zweifellos unserer Familie nicht an. Leider hat sich das Preussische Heroldsamt in dieser Angelegenheit nicht für zuständig erachtet, da die vorgenannten Persönlichkeiten die Preussische Staatsangehörigkeit nicht besitzen.



5. Mecklenburg


  1. Abgesehen von der Schackenburger und der Prillwitzer Linie waren die Vorfahren aller jetzt lebenden Mitglieder des Geschlechts dauernd oder vorübergehend in Mecklenburg angesessen. Im Ganzen sind 98 Mecklenburgische Güter mehr oder weniger lange in Schack'schem Besitz gewesen, gegenwärtig nur 2: Zülow und Rey.


  2. Eckehard Schack de Boyceneborch 1269 war der erste Mecklenburgische Schack; Rambow ist dasjenige Gut, welches zuerst längere Zeit (1490 bis 1570) im Schack'sche allerdings nur Pfandbesitz war. Im Allgemeinen gelangten die Schack's erst nach dem Verlust der Lauenburgischen Stammgüter zur grösseren Bedeutung in Mecklenburg.


  3. Der 1677 (1678) verstorbene Oberhauptmann Emeke Schack (B IV,1=W) a.d. Hause Basthorst, ein Bruder des dänischen Feldherrn Hans Schack (Sch) ist der Stammvater aller dauernd, d.h. durch Jahrhunderte in Mecklenburg angesessenen Schack's; er kaufte 1642 Wendorf, das bis 1901 im Besitz seiner Nachkommen blieb, später auch Herzberg. Von seinen Söhnen übernahm der älteste Claus Christoph (W 1) Wendorf, der 2te Hans (Z 1) kaufte Gr. Raden, der 3te (Cord Christoph, R 1) übernahm Herzberg. So bildeten sich der Wendorfer, der Gr. Radener und der Herzberger Zweig.

  4. a. Der Wendorfer Zweig umfasst 122 Angehörige und ist noch gegenwärtig der zahlreichste; er besass früher ausgedehnten Grundbesitz, u.A. in Mecklenburg: Rehagen (später Basthorst genannt), Schependorf, Langenbrütz, Gr. Goernow, Nustrow, Stassow, Grammow, Ehmkendorf, Körchow, Pottwitz, Wichmannsdorf etc. Diesem Zweig gehören an unser vor einigen Monaten verstorbener Ehren‑Vorsitzender Generalleutnant Karl (W 17) und sein Sohn Siegfried (W 18), der bei Mars-la Tour an der Spitze der jetzigen Königs‑Ulanen gefallene Oberst Friedrich (W 25), die 4 Söhne des 1896 verst. (Neu‑) Basthorster Vetters, ferner Major Ernst (W 12) in Altenburg mit einem siebenjährigen Sohn (Hans, W 32), Vetter Otto Jobst (W 13), dann der bisher auf Nustrow angesessene Vetter Hans-Emeke (W 29), die Söhne eines der Helden (Hans, W 23) von St. Privat: Marcel (W 24) u. Eckehard (W 23) und der 72 jährige Rittmeister Christian Arthur (W 20) in Elbing.

  5. b. Der Radener Zweig (Zülow) umfasst nur 45 Mitglieder, darunter aber unsere beiden ersten Ehren-Vorsitzenden, den Dichter und Kunstfreund Grafen Adolf Friedrich (Z 9), den Begründer der Schack-Galerie in München, und seinen Bruder, den 1906 verstorbenen Grafen Rudolf (Z 10) auf Brüsewitz. Dieser Zweig besitzt das Majorat Zülow und ihm gehören nur an Graf Ulrich (Z 11) mit seinen beiden Söhnen Rudolf (Z 13) und Adolf Friedrich (Z 12).

  6. c. Der Herzberger Zweig (Rey) war später auf Lübsee, Rey, Panzelow, Retzendorf und Flessenow angesessen und besitzt noch gegenwärtig Rey. Er umfasst 65 Mitglieder und ihm gehören an Vetter Oberst Ludwig (R 7) mit seinen 4 Söhnen, ferner der Senior des Geschlechts, der 82 jährige Paul v. Schack (R 9) auf Rey mit seinen Söhnen Theodor (R 9) u. Karl (R 9) und endlich ein in Tilsit in verarmten Verhältnissen lebender 37 Jahr alter Malergehülfe Eugen v. Schack (?).


  7. Nur vorübergehend sind in Mecklenburg ansässig gewesen die Hasenthaler und die Müssener Linie.



6. Die Hasenthaler Linie


  1. Sie besass in Mecklenburg die Güter Wietow, Hast, Masstow, Fahren und Kahlenberg und in der Prov. Preussen Tuschau, Kirschenau und Wengern; sie umfasst 97 Mitglieder, darunter den 1809 verst. Preuss. General Hartwig (H 15) und der 1791 verst. dänischen General Bartold Hartwig (H 17). Dieser Linie gehören an der 75 jährige Vetter Heinrich (H 20) in Tuschau, die Vettern Wilhelm (H 22) in Königsberg, Benno (H 23) in Wengern und Paul (H 24) in Kirschenau, sowie die Nachkommen eines Niederländischen Rittmeisters Kurt Heinrich v. Schack (H 16), der 1771 im Haag geboren und dort 1856 gestorben ist. Trotz der Unterstützung des niederländischen Kriegsministeriums ist es mir noch nicht gelungen, zuverlässiges über die Nachkommen oder auch über etwaige Geschwister dieses Rittmeisters zu ermitteln.



7. Die Müssener Linie


  1. Sie besass in Mecklenburg zeitweise Dreilützow, Damshagen, Gresse, vornehmlich aber das Fideikommiss Hülseburg. Noch gegenwärtig lastet auf Hülseburg ein kleines Schack'sches Fideikommisskapital, dessen Zinsen den weiblichen Nachkommen des letzten Fideikommissbesitzers zustehen. Diese Linie umfasst 92 Mitglieder, darunter 8 Preussische Generale; zu diesen gehören der 1866 verst. Kommandierende General Hans (M I,8), Ritter des Schwarzen Adler‑Ordens, sein Bruder General Wilhelm (M I,5), langjähriger Adjutant des Kronprinzen Fr. W.IV, bekannt aus den Freiheitskriegen als Generalstabsoffizier York's, General Georg Wilhelm (M I,4), Gouverneur des Prinzen Wilhelm v. Pr. und dessen langjähriger Adjutant General August (M I,13). Auch der 1794 jung verstorbene Major und Sous-Gouverneur des Kronprinzen Fr. W.III, Johann Georg (M I,3), der bei St. Privat gefallene Hauptmann im Ersten Garde-Rgt. Waldemar (M I,17) und der 1897 verst. Russische Kommandierende General Adolf (M I,15) verdienen genannt zu werden. Gegenwärtig gehören dieser Linie an unser Vorsitzender Generalleutnant Max (M I,10) und sein Sohn Fritz (M I,10), der Schatzmeister Kammerherr Waldemar (M I,18) und der Verfasser (Hans, M I,12).



8. Die Prillwitzer Linie


  1. Während sich die Hasenthaler und Müssener Linie im 16. Jahrhundert und die Basthorster Linie im 14. Jahrhundert von dem gemeinsamen Stammhause Gültzow trennten, haben sich bereits im 13. Jahrhundert die Pommer'schen Schack's losgelöst und im Pyritzer Weizenacker die schönen Güter Prillwitz, Klosin und Lindenbusch erworben, die bis 1799 in ihrem Besitz blieben. Gegenwärtig besitzt diese Linie die Güter Weidenbach und Raakow; sie umfasst 163 Mitglieder, von denen sich viele in Preussischen, Dänischen, Holländischen und Russischen Kriegsdiensten hervorgetan haben, so der bereits erwähnte dänische Generalleutnant Hans Christian (P II,10) (gest. 1706) und sein Bruder, der holländische General Bogislaw Sigmund (P II,9) (gest. 1702), deren Vater Christian Sigmund (P II,6) zeitweise Hofmeister des brandenbg. Kurprinzen, späteren Grossen Kurfürsten war; ferner der holländische Generalleutnant Otto Friedrich (P IV,11) (gest. 1751) und der russische Generalquartiermeister Friedrich Wilhelm (P III,20) (gest. 1750). Dieser Linie gehört gegenwärtig an unser verdienstvoller langjähriger Schriftführer Max – Raakow (P IV,32), sein Bruder General Otto (P IV,30) und die Vettern Eckehard (P IV,33), Paul Asmus (P IV,34) und Alard (P IV,35).



9. Verschiedenes


  1. Ausser in den vorerwähnten Heimatsländern Lüneburg, Lauenburg, Schleswig‑Holstein, Dänemark, Mecklenburg und Pommern hat die Familie noch Güter besessen in Braunschweig, im Fürstentum Lippe, in Sachsen, in der Mark, in Schlesien, in der Provinz Preussen und in Polen. In Braunschweig gelangte das Geschlecht zu besonderem Ansehen durch den 1732 verstorbenen Geheimrat und Obermarschall Christian (?), dessen Tochter Hofdame der Gemahlin Friedrichs des Grossen war. Dagegen gehören die in Württemberg vielfach vorkommenden v. Schack's meist nicht zu unserer Familie; so waren z.B. der in den Personalakten des Kriegsministeriums, in den Staatshandbüchern etc. stets v. Schack genannte Generalmajor und Generaladjutant Franz Carl (gest. 1796) und sein Bruder der Kammerherr Carl Ludwig Nachkommen des 1682 geadelten Friedrich Eilhard v. Schacht, während die gleichzeitig mit ihnen am Württembergischen Hofe lebende Staatsdame Johanna Charlotte der Müssener Linie unseres Geschlechts angehörte.



10. Fortführung der Familiengeschichte


  1. Es ist vielfach ausserordentlich schwer festzustellen, wer zu unserer Familie oder zu Familien gleichen oder ähnlichen Namens gehört. Dazu kommt die grosse Ausdehnung des Geschlechts. Nach dem Vorgesagten umfassen die gegenwärtig noch blühenden Linien des Geschlechts 664 Mitglieder, so dass ich einschliesslich der ausgestorbenen  Linien und einschliesslich der den Teilungen vorangegangener Jahrhunderte Personalangaben besitze von weit über 1000 Familienmitgliedern. Hierin möge eine Entschuldigung liegen, wenn meine familiengeschichtlichen Arbeiten nicht so schnelle Fortschritte machen, wie ich dies selbst am meisten wünschte.


  2. Spätere Familiengeschichtsforscher werden es voraussichtlich leichter haben, denn es macht sich leider nicht nur ein Rückgang Im Grundbesitz, sondern auch ein bedenklicher Geburtenrückgang bemerkbar. In dem Jahrzehnt von 1882 ‑1891 sind 13 männliche Mitglieder geboren, in dem folgenden Jahrzehnt nur 6 und in dem letzten Jahrzehnt von 1902 bis jetzt nur ein einziges männliches Mitglied, der Sohn (Hans, W 32) des Vetters Ernst (W 12) in Altenburg.


  3. Da sich aber noch 12 Vettern in dem Alter von 30 bis 20 Jahren befinden, so brauchen wir nach dem schönen Beispiel, welches ihnen Graf Christian-Schackenburg (Sch 8a) und unser Herr Schatzmeister (Waldemar, M I,18) neuerdings gegeben haben, nicht zu zweifeln, dass das Geschlecht nach dem 750 jährigen auch einen tausendjährigen Gedenktag mit Ehren erleben wird.



  1. Cassel, 24. November 1912.


Hans v. S c h a c k